Akupunktur

HANDWERK UND GEISTIGE HALTUNG

Akupunktur

 

Die Akupunktur ist neben der Kräuterheilkunde, QiGong, speziellen Massagetechniken (Tuina) und der Ernährungslehre eine der fünf Säulen der Chinesischen Medizin. Vorrangiges Ziel ist – wie bei allen anderen Methoden auch – eine Beeinflussung des Qi auf verschiedenen Ebenen. Die Beeinflussung des Qi geschieht über das Stechen von Akupunkturpunkten mit sterilen, sehr dünnen Nadeln. Diese Akupunkturpunkte sind vergleichbar mit Verkehrsknotenpunkten in einem Straßennetz. An einer ampelgeregelten Kreuzung oder einem Großen Kreisverkehr kann man weitaus systemischer auf den Verkehr Einfluss nehmen, als auf der rechten Spur einer Autobahn oder am Ende einer Sackgasse.

Akupunktur ist zunächst ein Handwerk, dessen Techniken und Methoden sauber erlernt und angewendet werden müssen. Nur wenn der korrekte Akupunkturpunkt in der richtigen Tiefe gestochen wird, die Nadel korrekt manipuliert wird und eine angemessene Zeit im Körper verbleibt, wird die Wirkung optimal sein.

Wie all dies zu geschehen hat richtet sich nicht nur nach der Diagnose und auch nach der Konstitution des Patienten. Diese einzuschätzen ist eine wichtige Aufgabe des Heilpraktikers. So vertragen kranke, geschwächte Patienten oder auch Babies und Kinder eine geringere Behandlungsintensität als starke, gesunde Patienten.

Haltung & Absicht

 

Aber noch etwas ist entscheidend: Die geistige Klarheit und die Absicht des Therapeuten!
Was ist damit gemeint? Es ist schwer zu erklären, ohne sogleich in eine esoterische Ecke verfrachtet zu werden. Trotz meiner als Psychologe langen Ausbildung in den Forschungsmethoden und der Statistik der westlichen Wissenschaft, musste ich in meiner Arbeit als Akupunkteur erkennen, dass noch andere Faktoren neben dem wissenschaftlich vielleicht noch fassbaren und evaluierbaren „Handwerk“ eine Rolle spielen. Ich stellte fest, dass die Wirkung der Akupunktur z.B. effizienter war, je klarer ich im Geist war, je zielgerichteter meine Absicht hinter der Behandlung war. TaiQi, QiGong und Meditation sind wichtige Methoden für den Therapeuten, sein Qi zu kultivieren und diese geistige Klarheit gegenüber dem Patienten aufrecht zu halten.