Beschwerden der Atemwege

Hals, Nasen, Ohren, Lunge

Die Lunge -
Das empfindliche Organ

 

Unsere Atemwege bzw. unsere Lunge werden in der Chinesischen Medizin als das „empfindliche Organ“ bezeichnet, schlicht weil es direkt – nämlich mit einem Atemzug – mit der Außenwelt in Verbindung steht. Zum Einflussbereich des Funktionskreises Lunge zählen daher in der Chinesischen Medizin auch beispielsweise die Schleimhäute der Nase und des Rachens, eben diejenigen Bereiche des Körpers, die die erste Barriere gegen Viren und Bakterien sind, und sich bei einer „Erkältung“ als erstes zu Wort melden. Aber nicht nur Erkältungen setzen unserer Lunge und den Atemwegen heutzutage zu. Eine Vielzahl von Umweltstoffen, die es früher schlichtweg nicht gab, macht der Lunge das Leben schwer – es kann zu Bronchitis, Asthma und anderen Störungen kommen.

Die Rolle von
Schleim

 

In der Chinesischen Medizin heißt es: „Schleim wird in der Milz produziert und in der Lunge gespeichert“ – zugegeben ein Satz, wo jeder Schulmediziner verständlicherweise den Kopf schütteln würde. Was ist damit gemeint? Der Funktionskreis Milz/Pankreas hat in der Chinesischen Medizin v.a. mit Assimilation und Transformation zu tun, d.h. er hat unter anderem die Aufgabe, stoffliche Dinge, die wir v.a. durch die Nahrung aufnehmen, gut in den Körper zu integrieren. Gelingt dies nicht, fallen gewisse „Abfallstoffe“ („Schleim“) an, die i.d.R. feucht und zäh sind, und in Zukunft eine gute Assimilation beeinträchtigen. Ein Teufelskreis beginnt. Ist die Fähigkeit zur Transformation des Funktionskreises Milz gestört („Die Milz hasst Feuchtigkeit“), sammeln sich immer mehr dieser Abfallstoffe an, die nun auch in der Lunge (und Stirn- und Nebenhöhlen) abgelagert werden und die Atemwege beeinträchtigen. In der Systematik der fünf Wandlungsphasen ist die Lunge (Metall) das „Kind“ der Milz (Erde), d.h. eine Fülle der Milz wird auf die Dauer an die Lunge weitergegeben.

Die Rolle der
Ernährung

 

Und genau hier ist das Verbindungsglied von ungünstiger, „schleimbildender“ Ernährung (v.a. Kuhmilchprodukte, aber auch Weißmehlprodukte und einiges mehr) und vielen Krankheiten des Atemtraktes sowie des Immunsystems (Asthma, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, etc.) Die Lunge wird demnach in ihrer Grundfunktion der Abwehrfähigkeit in hohem Ausmaß durch ernährungsbedingte Faktoren beeinträchtigt, die es ihr auf Dauer erschwert, sich der akuten pathogenen Faktoren, die wir einatmen, zu erwehren. Sammeln sich zu viele dieser Stoffe an und kommt irgendeine Art von „Hitze“ hinzu (z.B. durch zu viel Fleisch oder Alkohol), kommt es häufig zu rezidivierenden Entzündungen, v.a. der Sinusitis. Diese zeigt sich mitunter im Bereich des Dickdarm-Meridians, der der Lunge (Yin) als Yang Organ zugeordnet ist und an der Nase endet. Möglich sind ebenfalls Hauterkrankungen, wenn der Körper versucht „trübe“ Stoffe über die Haut auszuleiten.

Natürlich gibt es auch eine Reihe anderer Faktoren, die die Funktion der Atemwege beeinträchtigen können.

Behandlungsansatz

 

Ziel der Behandlung mit Akupunktur ist demnach häufig, die Feuchtigkeit bzw. den „Schleim“ und ggf. die Hitze auszuleiten und anschließend die Assimilationsfähigkeit der Milz sowie die rhythmische Bewegung der Lunge wieder herzustellen. Nicht umsonst bilden Lunge und Milz in der Chinesischen Medizin als sogenannter „Taiyin“ eine funktionelle Einheit.