Schmerzen

Eine Stagnation des Qi-Flusses

Schmerzen aus
chinesischer Sicht

 

Schmerz bedeutet in den Augen der Chinesischen Medizin immer eine Stagnation des Qi-Flusses. Diese Stagnation zu beseitigen kann bei akuten Schmerzen ausreichen um die Symptomatik schnell zu lindern oder ganz zu beseitigen. Dies trifft z.B. auf Triggerpunkte zu, die aus meiner Erfahrung oft die Ursache verschiedenster Schmerzmuster sind.

Oft liegen jedoch den Schmerzen „tiefergehende“ Ursachen zu Grunde. Damit sind nicht psychische Ursachen gemeint, sondern eine gewisse Anfälligkeit – vor allem bei chronischen oder immer wiederkehrenden Schmerzen.

Leidet ein Mensch beispielsweise unter einem leichten „Blutmangel“, so werden die Muskeln und Sehen nicht richtig ernährt und der jeweilige Patient ist anfällig für Zugluft oder wiederkehrende Muskelkrämpfe. Eine Störung im Zusammenhang mit dem Blut- bzw. Hormonstatus könnte man ebenfalls vermuten, wenn Kopfschmerzen stets in Verbindung mit der Menstruation auftreten. Diese zu Grunde liegende Anfälligkeit zu beseitigen ist das eigentliche Ziel der Akupunktur.

Ursachen

 

Ursachen von chronischen bzw. wiederkehrenden Schmerzen, die oft übersehen werden:

  • Oft liegen Haltungsschäden (Wirbelsäule, Hüfte, etc.) vor, die begleitend durch Physiotherapeuten oder Osteopathen behandelt werden sollten.
  • Myofasziale Triggerpunkte, die sich entweder durch wiederkehrende, einseitige Belastung eines Muskels aber auch bei einmaliger starker Überbelastung entwickeln können.
  • Dysfunktionale Verhaltensmuster (z.B. wiederkehrende Schulterschmerzen bei Frauen durch tragen schwerer Taschen oder Kleinkinder auf einer Seite). Diese müssen aufgedeckt und geändert werden.
  • Störungen von Organen (z.B. des Darmes), die sich über das Muskelsystem ausdrücken (Man bedenke, dass alle Organe auch in Faszien und Muskeln eingebettet sind). Hier ist eine Regulation des Organsystems maßgeblich.
  • Der Einfluss von „klimatischen“ Faktoren. Das wiederholte Eindringen von Kälte, Hitze, Feuchte oder Wind kann zu langwierigen Qi-Stagnationen und Schmerzen führen. Ein Ausleiten dieser Faktoren mit Akupunktur ist möglich.

Einschränkungen

 

Leider gibt es auch Schmerzen, die der Erfahrung nach auch durch Akupunktur nur schwer bis gar nicht zu beeinflussen sind – zumindest nicht nachhaltig. Dies sind vorwiegend von Tumoren verursachte Schmerzen und verschiedene neurologisch verursachte Schmerzen. Leider ist nicht immer so einfach zu entscheiden, ob ein Schmerz, der in der westlichen Medizin einen neurologischen Stempel bekommt (z.B. Trigeminus-Neuralgie), nach Sichtweise der Chinesischen Medizin vielleicht doch als „Wind-Kälte“ einigermaßen gut zu behandeln ist.

Manchmal lohnt sich daher durchaus ein Versuch. Positive Veränderungen sollten meiner Erfahrung nach jedoch bei korrekter Diagnose und angemessener Behandlung nach ca. 5 Behandlungen auftreten. Sonst ist das Behandlungskonzept zu überdenken.