Entzündungen

Lokale Brandherde im Körper

Was sind
Entzündungen?

 

Eine Entzündung ist zunächst eine Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems auf einen Reiz wie einen Krankheitserreger oder einen Fremdkörper wie ein Splitter im Finger. Sie ist demnach eine Akutmaßnahme und sehr sinnvoll. Kennzeichen einer akuten, meist lokalen Entzündung sind Hautrötung, Wärme, Schwellung, Schmerzen und eine gestörte Funktion. Wenn die Entzündung sehr stark wird, kann sie sich auf den ganzen Körper auswirken (allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und Fieber). Die meisten Menschen litten schon unter der einen oder anderen Entzündung und normalerweise kommt unser Körper damit auch gut zurecht. All diese Symptome sind aus der Perspektive der Chinesischen Medizin Zeichen von „Hitze“, gleichwohl der auslösende Reiz durchaus „Kälte“ sein kann.

Oft haben Menschen aber auch gewisse „Schwachpunkte“, d.h. sie leiden meist seit der Kindheit entweder an Ohrentzündungen oder Halsentzündungen oder Blasenentzündungen oder Entzündungen der Neben- oder Stirnhöhlen (Sinusitis). Selbiges gilt für Pilzinfektionen, die aus chinesischer Sicht meist auch zu der Katergorie „Hitze“ zählen. Die Entzündungen sind dann häufig „rezidivierend“, d.h. sie kommen immer wieder zurück wie ein ungebetener Gast. Oder sie sind „chronisch“ und verweilen dauerhhaft im Körper – eine hohe Belastung für den Organismus und auch für die Psyche. Chronische oder rezidivierende Entzündungen sind ein deutliches Zeichen für eine Fehlregulation im Körper.

Diagnostik und Behandlung

 

Aus chinesischer Sicht spielen hier oft mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen arbeitet meist das Immunsystem nicht besonders gut, weil es den Erregern immer wieder gelingt, tief in den Körper einzudringen und Entzündungen zu verursachen. Zum anderen liegt im Körper nicht immer, aber häufig ein gewisses „Milieu“ vor, das den Erregern erlaubt, immer wieder auf fruchtbaren Boden zu fallen. Chinesisch findet man hier oft sogenannte „feuchte Hitze“ – also eine Kombination von „Feuchte“ und „Hitze“. Diese beiden Pathogene manifestieren sich im Körper meist durch eine ungünstige Ernährung (v.a. schwere, süße oder fettige Nahrung, Alkohol und zu viel Fleischprodukte, scharfe Nahrungsmittel). Die Kennzeichen einer chronischen „feuchten Hitze“ im Körper können leider vielgestalt sein und bedürfen einer genauen Betrachtung durch den Therapeuten.

Die Behandlung beinhaltet demnach je nach Grundsituation ein Ausleiten oder die Transformation der Feuchte, ein Kühlen der Hitze als auch eine Stärkung des Immunsystems. Dabei wird unterschieden, wo die Entzündungen auftreten, d.h. die betroffenen Meridiane und Funktionskreise bestimmen die zu wählenden Akupunkturpunkte. Ist der auslösende Reiz Kälte – wie z.B. oft bei Blasen- und Nierenbeckenentzündungen oder auch Ohrentzündungen – muss auch die Kälte adressiert werden.

Ziel ist demnach nicht nur eine Bekämpfung einer akuten Entzündung, sondern vor allem eine Verbesserung auf lange Sicht, also den Körper zu stärken und damit die Häufigkeit und Schwere der Entzündungen zu reduzieren.